Die Bike-Saison war lang und voller Highlights, aber dieser Samstag hat vieles in den Schatten gestellt

Jetzt werden sich einige denken, ja genau, wieder so einer bei dem jede Tour ein Traum ist und immer alles perfekt – nein, ganz ehrlich, dieses Wochenende hat einfach alles zusammengepasst.

Biker-Glück vor majestätischem Panorama

Traumhaftes Herbst-Altweibersommer-Wetter, Fernsicht der Spitzenklasse, Panorama zu verschneiten Gipfeln der Hohen Tauern und eine Tourenauswahl, die wirklich jedes Biker-Herz höher schlagen lässt. Das sage ich jetzt nicht nur, weil ich die Tour geplant habe. Mit viel Flow und einem sehr hohen Trail-Anteil war die Strecke genauso wie ich sie haben wollte. Ich will euch gar nicht länger auf die Folter spannen – Start der Tour, wie soll es auch anders sein war in Hinterglemm beim Parkplatz der 12er Kogelbahn. Und ja ich weiß, es ist Oktober und das bedeutet, dass es um 09:00 Uhr früh im Schatten noch ganz schön frisch sein kann. Die Auffahrt zur Hackelberger Alm liegt um diese Jahreszeit am Morgen zu 100 % im Schatten. Meine 3/4 Hose hatte es gut im Rucksack und ich dachte umziehen zahlt sich nicht aus. MERKEN: nächstes Mal wieder die guten alten Beinlinge ausgraben, da ist das An- und Ausziehen nicht so aufwendig. Ich habe mich also „beinfrei“ druch die schattige Kälte gequält. Das Problem war allerdings dann schnell vergessen. Als wir in die Sonne kamen war ich  froh über die Entscheidung – diese hat nämlich noch genügend Kraft und heizt ordentlich ein.

Bei der Hackelberger Alm, die wir ja alle von der Big-5 Challenge bzw. vom legendären

Trailride de luxe oberhalb von Hinterglemm

Hackelberger Trail kennen, war gar nichts mehr los. Die sonst so zahlreich besuchte Terrasse war verlassen und eingewintert, obwohl es sehr fein gewesen wäre in der Morgensonne noch einen Kaffee zu schlürfen. Aber egal, ab hier wurde es ganz schön steil und eigentlich sollte ich jetzt auch gar nicht mehr weiterschreiben, denn was jetzt kam ist keine offizielle Bike-Route. Wir kämpften uns vorbei an den Hackelberger Seen hinauf aufs Klingertörl, einem Übergang in den Oberpinzgau. Das Panorama war fantastisch, die Sonne ein Traum und die Stimmung super. Trotz der halbstündigen Tragepassage bis auf die Passhöhe. Ein echter Alpencross direkt vor unserer Haustüre.

Flow, Flow, Flow

Im Bereich des Klingertörls wimmelt es nur so von flowigen Trails. Diese locken nicht nur mit Anliegern, Sprüngen und einigen „tricky“ Wasserrinnen, durch die einzigartige Lage dieses Areals bieten sich zahlreiche grandiose Fotomotive.  Zur Rechten begleiten einen hier ständig die Hohen Tauern mit Aussicht zu den ganz großen Berühmtheiten wie Großglockner und Großvenediger. Diese waren mit frischem Schnee bedeckt, was die Vorfreude auf die Skitouren-Saison ansteigen ließ. Zur Linken sieht man die Steinberge rund um Leogang, Lofer und Saalfelden. Dazwischen gibt es nur Flow, schnelle Kurven, natürliche Sprünge und Fahrfreude, die scheinbar nie enden möchte.

Die obligate Einkehr erfolge standesgemäß an der Hochsonnbergalm und der Pinzgau Hütte oberhalb von Piesendorf. Ja, wenn man schon mal hier heroben ist und so einen tollen Tag im Bike-Sattel erlebt, kann man schon zweimal einkehren. Apropos Sattel: letztens hatte ich doch von einem meiner Lieblingsteile 2013 berichtet. Der Vario-Sattelstütze von X-Fusion. Diese ist auf den flowigen Trails eine super Sache. Mein Kumpel hat sich kürzlich eine besorgt und ich schwöre euch – der Flow erfährt nochmal eine Steigerung, wenn man die Sattelstütze vom Lenker aus heben und absenken kann. Bisher dachte ich immer ich brauche das nicht, aber 2013 MUSS eine Vario-Stütze her. Tja, die Abfahrt nach ausgiebiger Einkehr erfolge ab der Pinzgau Hütte nach Piesendorf. Gott sei dank war die Strecke hier technisch nicht anspruchsvoll – ich habe ja schon erwähnt, dass wir zwei Mail eingekehrt sind …

Die „Mosbee“ Stauden brennen

Am Sonntag hat das Wetter dann umgeschlagen und der Altweibersommer hat ein Ende gefunden. Zumindest verkünden das die Metereologen. Wie soll ich sagen, auch wenn es das gewesen sein sollte mit Bike-Touren in warmer Herbstsonne – ich kann damit leben. Ich bin noch immer ganz schön „stoked“ von dieser Traumtour. Und bald wandelt sich der Bikecircus Saalbach Hinterglemm schön langsam in den Skicircus Saalbach Hinterglemm und die Trails verschwinden unter einer hoffentlich sehr dicken Powder-Decke. Dann sehen wir uns im Hotel Talblick und reden über die neuen Freeride-Ski, Steigfelle, Spitzkehren und Apres-Ski-Hütten. Ich freu mich schon drauf.

Bis bald in Saalbach Hinterglemm

Stephan