Gestern war es endlich soweit – ich war am Bergstadl Trail unterwegs

Meine persönliche Erstbefahrung hat jetzt ein paar Wochen gedauert – in Planung ist diese schön länger. Aber mal schlägt das Wetter um, dann ist man wieder irgendwo anders unterwegs. Sonntag dann der perfekte Tag – traumhaftes Wetter, super Stimmung und unschlagbare Verhältnisse.

Harte Auffahrt - traumhafte Trailabfahrt

Zum Schattberg Westgipfel

Obwohl am Vorabend noch mein Geburtstag nachgefeiert wurde, haben wir die Auffahrt über Jausern unter die Räder genommen. An einem super Sommertag wie gestern, ist selbst dieser recht steile Uphill ein Genuss. Man verdient sich den Downhill dadurch standesgemäß und kann sich mental auf die bevorstehende Trail-Orgie vorbereiten. Am Schattberg angekommen wurde erstmal in die neu eröffnete Westgipfelhütte eingekehrt. Nach langer Baustelle kann sich das Resultat echt sehen lassen. Auf der neu gestalteten Terrasse haben der Radler und die Kaspressknödelsuppe sehr gut geschmeckt.

Nach der Pause ging es dann ans Werk. Die ersten paar Höhenmeter teilt man sich die Strecke noch mit dem schon gut bekannten Hackelberger Trail, einem langjährigen Klassiker des Bikecircus Saalbach Hinterglemm, über den ich auch schon öfters berichtet habe. Ein brandneuer, nicht zu übersehender Wegweiser markiert die Kreuzung wo der Bergstadl Trail nach rechts abzweigt. Zu Beginn passiert man noch zwei Mal eine Lawinenschutzverbauung, wobei man hier den Lenker recht geschickt durchfädeln muss. Da ich jetzt einen neuen, breiteren Lenker fahre, hatte ich hier etwas zu kämpfen. Auf den folgenden Metern ist der Trail traumhaft flowig, verspielt und wiegt einen allzu leicht in Sicherheit. Nur nicht täuschen lassen! Am Weg zum Bergstadel folgen einige echt verblockte Passagen, hohe Stufen und vor allem enge Kehren. Der Variantenreichtum ist ein Hammer.

Enge Kurven, flowige Anlieger

Trailsurfen zum Bergstadel

Im unteren Teil folgt ein kurzer Gegenanstieg im Wald, der einen ein wenig aus dem Flow bringt. Kaum hat man den Flow wiedergefunden gelangt man auf einen heftigen Wurzelteppich, der wirklich viel Konzentration benötigt. Dahinter lauern dann noch ein paar enge Kehren, die mich beinah aus der Bahn geworfen haben. Also im Grunde hatte ich einen fetzigen Wipe-Out, der aber recht sanft im Gebüsch geendet hat.

Anlieger und Kicker am Buchegg Trail

Buchegg Trail

Ab dem Bergstadl wartet dann noch der sehr flowig zu fahrende Buchegg Trail auf Anlieger-Surfer. Dieser ist ab dem Bergstadl wirklich die beste Wahl. Er wurde gezielt für Biker angelegt und steht uns ungehindert zur Verfügung. Der Wanderweg, der vom Bergstadl talwärts führt ist ausschließlich den Wanderern vorbehalten und wäre aus diesem Grund auch gar nicht flowig zu fahren. WICHTIG: auch der Bergstadl Trail wird von Wanderern begangen. Das ist aber überhaupt kein Problem. Wenn man den Speed rausnimmt, grüßt und sich höflich für die Vorfahrt bedankt, ist man überhaupt nicht ungern gesehen. Im Gegenteil – auf den vielen tricky Spots des Trails, wird einem sogar Bewunderung entgegengebracht. Das ist doch was oder?

FAZIT: der Bergstadl Trail ist ein atemberaubender Downhill. Er ist variantenreich, herausfordernd und flowig zugleich und beinhaltet einfach alles, was ich an einem Trail schätze. Das Attribut schwer besitzt er allerdings zu Recht. Um dort Spaß zu haben, sollte man ein erfahrener und geübter Trailrider sein. Noch ein TIPP: mit Doppelbrückengabeln sind die engen Spitzkehren sicherlich schwer zu fahren. Es sei denn ihr seit wahre Meister in der hohen Kunst des „Hinterradversetzens“. Was damit genau gemeint ist folgt hier in Kürze.

Als Abschluss des Trailrides habe ich noch ein kühles Getränk auf der Terrasse im Hotel Talblick genossen. Glaubt mir, DAS ist der perfekte Abschluss eines großartigen Bike-Tages. Solltet ihr auch machen. Dietmar und Sabine empfangen euch gerne in ihrem Talblick-Paradies.

Wir sehen uns dort – vielleicht fahren wir den Bergstadl Trail bald gemeinsam

Stephan