Ich kann hier die Frage sogar noch vertiefen – es stellt sich nämlich die Frage, „welches Lawinen-Airbagsystem soll zum Einsatz kommen?“ Snowpulse oder ABS?

Wie jeden Herbst quält mich die Frage, ob ich mir einen Lawinenairbag zulegen soll. Man fühlt sich schon ein wenig beeinflusst dadurch, dass so viele Tourengeher und Freerider auf das Plus an Sicherheit setzen und sich nur mehr mit Lawinenairbag auf den Berg trauen. Doch soll man sich auf ein derartiges Sicherheitssystem verlassen? Wenn ja, auf welches?

Powder in Saalbach Hinterglemm

Powder in Saalbach Hinterglemm

Bisher war ich immer der Meinung, ein Lawinenairbag-Rucksack würde fahrlässiges Verhalten im Gelände forcieren – zum Teil vertrete ich die Meinung noch immer. Doch bin ich mir mittlerweile sicher, dass es so auch mit dem Lawinenpieps begonnen hat. Zu Beginn war man ein Exot, dann wurden die Pieps mehr, man lernte damit umzugehen und heutzutage kommt eine Skitour ohne Pieps nicht mehr in Frage – auch wenn zu viele noch immer darauf verzichten, bzw. gar nicht damit umgehen können.

Ok, Pieps ist mit an Bord, doch hier geht es nun um den Lawinenairbag – welches System ist besser und welche Rucksäcke stehen zur Auswahl?

ABS im neuen Tour ABS 32+7 von Ortovox

Ortovox ist eine tolle Marke und hat in den letzten Jahren mit einigen guten Innovationen aufwarten können. Ab 2013/2014 haben sie jetzt auch ABS-Rucksäcke im Programm und haben sich dabei einiges gedacht. Ortovox verwendet das bewährte 2-Kammern-System von ABS. Das komplette System lässt sich entnehmen und in jedem ABS-Rucksack von Ortovox integrieren. Der Rucksack kann um bis zu 7 Liter vergrößert werden und er besitzt eine neue X-förmige Skihalterung auf der Rückseite. Mit bis zu fast 40 Litern Volumen sollte man für jede Tour gerüstet sein.

Lawinenairbag-Rucksack Snowpulse im Scott AIR 30 RAS

Der Scott ist sichtlich kompakter und kleiner und geht eher als großer Freerider durch, wie als großvolumiger Tourenrucksack für Mehrtagestouren. Beim Scott muss man schon penibel die Packordnung einhalten, um wirklich alles Notwendige unterzubringen. Ist er mal gepackt, hat man einen tollen und vergleichsweise leichten Rucksack mit auf Tour. Das Snowpulse-System punktet mit nur ca. 1,4 kg Gewicht und damit, dass es sich gänzlich aus dem Rucksack entfernen lässt. Der „Auslösehebel“ für den Airbag muss nicht angeschraubt werden, er wird einfach sicher im Träger verstaut. Der ausgelöste Airbag umschließt den Kopf, was große Vorteile für den Verletzungsschutz bringt.

Scott 30 Air RAS

Lawinenairbag-Rucksack Scott 30 Air RAS

Tja, ich habe mir beide Systeme eingehend angesehen und bin zum Teil gleich schlau wie davor. Es kommt halt wie immer drauf an, ob man auf lange Touren geht und viel Platz braucht, oder ob man eher auf Freeride-Tour ist und mit weniger Equipment auskommt.

Entscheidend bleibt immer, dass man sich seiner Sache sicher ist und sich nicht zu 100% auf das Material verlässt. Kein Ausrüstungsgegenstand garantiert das Überleben, wenn man es fahrlässig aufs Spiel setzt. Grundvoraussetzung für tolle Skitouren im Pulverschnee ist und bleibt Erfahrung, gute Gefahreneinschätzung und Respekt vor der Natur und ihren Gefahren.

Ich werde mich in den nächsten Tagen für ein System entscheiden und dann so richtig Gas geben, sobald der Schnee im Skicircus Saalbach Hinterglemm angekommen ist. Wir warten ja schon sehnsüchtig auf die erste richtige Ladung Schnee bis in tiefe Lagen.

:: Wie sieht es mit euch aus?
:: Freut ihr euch schon auf die Skisaison?
:: Habt ihr einen Lawinenairbag-Rucksack im Einsatz?
:: Welches System verwendet ihr?

Ich freu mich auf Kommentare und Meinungen zu dem Thema

Stephan